Reiter-Kurier November 2019

12 | November 2019 ISLANDPFERDE D as Islandpferd, das von ver- schiedenen nordischen Pony- und mitteleuropäischen Pferde- rassen abstammt, war für die Wikinger lebensnotwendig. Bis etwa 1926 wurden die Pferde als Reit- und Lasttiere benö- tigt, da es noch kein Straßennetz gab. Durch das unwegsame Gelände entwi- ckelten sich zwei weitere Gangarten: der Tölt und der Pass. Das Islandpferd gibt es in nahezu allen Farben und Schattie- rungen. Da Island sehr abgeschieden vom europäischen und amerikanischen Festland ist, gab es wenige bis gar keine Einkreuzungen von anderen Pferderas- sen. Seit 1909 gewährleistet ein Pfer- de-lmportverbot die Reinheit der Rasse und verhindert das Einschleppen mög- licher Krankheiten und Seuchen. Durch die großen Distanzen zwischen den Dörfern und die verschiedenen Gege- benheiten des Landes, entwickelten sich verschiedene Zuchtlinien. Heute ist das Islandpferd nicht nur in Island zu Hause, sondern auch in großen Teilen Europas, sowie in Teilen Amerikas. Die meisten Pferderassen besitzen drei Gangarten: den Schritt, den Trab und den Galopp. Islandpferde sind den nor- malen Rassen jedoch um vieles voraus: denn sie haben, aufgrund des unweg- samen Geländes in Island und der Be- wältigung langer Strecken, zwei weitere Gangarten entwickelt. Diese sind neben den dreien, die gerade genannt wurden, der Tölt und der Rennpass. Jedes Pferd, das mehr als die drei Grundgangarten besitzt, wird als Gangpferd bezeichnet. Das Islandpferd ist wohl das bekanntes- te unter ihnen. Es gibt auch noch andere Gangpferde und andere Gangarten wie der Rack, Walk, Marcha oder Föxtrbtt. Weitere Gangpferderassen sind der Ae- gidienberger (Kreuzung aus Isländer und Paso Peruano), Traber, Paso Fino, Mongolisches Pferd, Tennessee Walking Horse, American Saddlebred und das Rocky Mountain Horse. Aber wie unter- scheiden sich jetzt die ganzen Gangarten untereinander? In der Fußfolge, also welcher Fuß wann und mit welchem gleichzeitig auffußt und in der Geschwindigkeit. Die Ge- schwindigkeit von Schritt, Trab und Galopp dürfte jedem bekannt sein. Der Tölt kann von ganz langsamem Tempo also fast Schritt bis ins hohe Galopp- tempo geritten werden. Der Rennpass, wie er beim Isländer genannt wird, ist die schnellste aller Gangarten und kann bis zu 45km/h erreichen. Die Fußfolgen des Töltes ist die gleiche wie im Schritt: rechts hinten, rechts vorne, links hin- ten, links vorne. Diese beiden Gangarten sind ein Viertakt, man hört also in einem Bewegungsablauf viermal gleichmäßig hintereinander die Hufe auf dem Boden aufkommen. Der Trab ist ein Zweitakt. Es werden immer die beiden diagonalen Beine miteinander nach vorne gesetzt: rechts hinten mit links vorne, links hin- ten mit rechts vorne. Der Galopp hat einen Dreitakt. Es wird zwischen Rechts- und Linksgalopp unterschieden, je nach- dem welches Vorderbein als letztes nach vorne gebracht wird. Im Rechtsgalopp wird zuerst das linke Hinterbein auf- gesetzt, danach gleichzeitig das rechte Hinterbein mit dem linken Vorderbein, dann kommt das rechte Vorderbein ge- folgt von einer Schwebephase. Der Pass ist eine laterale Gangart irn Zweitakt: es werden immer die gleichseitigen Bein- paare nach vorne gesetzt. Die meisten anderen Spezialgangarten ähneln dern Tölt oder Pass. Wikingermit fünfGängen Im Jahr 870 kamen die ersten Wikinger nach Island. Sie brachten die Pferde auf die Insel, die so viele besondere Eigenschaften haben: In erster Linie ihre Gänge. Tun Sie Ihrem Pferd was Gutes! Sonderaktion bis 31. Dezember Sie erhalten 10%mehr Ware bei gleichem Preis (bis max. 3 Paletten je Bestellung) Online bestellen: www.luckylage.de Eva Frischling Dem Islandvirus verfallen, war Eva bereits 11 Mal in Island und hat sich als Souvenir ein Islandpferd mit nach Hause genommen. info@evafrischling.at

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