Reiter-Kurier Oktober 2019

37 Oktober 2019 | E igentlich wollte ich immer ein absolutes Verlasspferd, doch dann war da auf einmal der damals noch siebenjährige Irish Cob Wallach Teddy, der als Schulpferd an unseren Stall kam. r setzte einen Reitschüler nach dem anderen ab. Als klar war, dass er wieder weg musste, konnten meine Schwester und ich uns auf ein gemeinsames Pferd einigen, Teddy sollte es werden. Trotz meiner eigentlich so ängstlichen Art habe ich Teddy vom ers- ten Moment an vertraut. So kitschig es jetzt klingen mag, das war wahrscheinlich dann auch der Grund, weshalb wir so zusammenge- wachsen sind. Ich habe dann auch wirklich jeden Tag meine Mutter mit zum Stall geschleppt, um mit ihm spazieren gehen zu können, obwohl das wirklich kein Zuckerschlecken war, denn da ist Teddy eher mit mir gegangen als ich mit ihm, aber auch das hat mich nicht abgeschreckt. Letztendlich sind Teddy und ich immer mehr zusammengewachsen, wohingegen meine Schwester immer mehr Schwierigkeiten mit ihm bekam. Denn Teddy weiß genau was er will und sucht sich seine Men- schen ein Stück weit selbst aus. Als Teddy sie dann einmal ziemlich unschön abgesetzt hat, gab es für sie dann auch erstmal eine Reit- pause und für mich ein Pferd ganz für mich allein. Ich vermute, dass er so schwierig war, da er aus Irland importiert wurde und es wohl in den ersten Jahren nicht immer leicht hatte. Vor der Gerte hatte er auch Angst und wenn er das Gefühl hatte, dass er etwas falsch gemacht hat, hat er Panik bekommen. Ich glaube, ich konnte ihm ein- fach Sicherheit und Ruhe vermitteln. Unsere Bindung wurde noch stärker und irgendwann habe ich dann einfach mal mit Freiarbeit angefangen, ohne dass ich selbst wirklich viel Ahnung davon hatte. Trotzdem ist das aber immer besser gewor- den. Mit Zirzensik haben wir uns dann auch beschäftigt, daran ha- ben wir beide enorm viel Freude. Beim Reiten erzielten wir auch im- mer mehr Fortschritte. Früher hat er immer wieder gebuckelt, jetzt hat sich das gelegt. Das Ausreiten und Spazieren gehen, was immer problematisch war, lief mit der Zeit auch immer besser. Inzwischen gehen mir bei Zirzensik oft die Ideen aus, denn die Basics vom Verbeugen angefangen übers Hinlegen bis zum Steigen kann er. Ausreiten ist inzwischen mit Wassertrense ohne Sattel möglich, wo früher definitiv ein Gebiss mit Anzügen nötig und ohne Sattel raus gehen einfach eine utopische Vorstellung war. Spazieren gehen wir mit Knoti oder ganz normalemHalfter anstatt mit Hengstkette oder mit Gebiss bewaffnet. Doch nicht nur er, sondern auch ich habe mich durch ihn enorm ent- wickelt. Das, was er mir tagtäglich zurück gibt, ist für mich unfass- bar wertvoll. Teddy zeichnet sich einfach durch seinen Charakter aus, wenn er sich erstmal auf jemanden wirklich einlässt, ist er durch und durch treu und bemüht sich, für die Person alles zu tun. Trotzdem hat er seinen eigenen Kopf und sucht schon auch nach einem Sinn hinter den verlangten Dingen. Mittlerweile ist unsere Bindung zu einander so stark ist, dass ich mir ein Leben ohne mein #Lieblingspferd einfach nicht mehr vorstellen kann. @teddy_my_soulmate Teddy IrishCobWallach, 11Jahre vonAnnaKamhuber ausGarchinganderAlz Lieblingspferde gesucht! Zeigt her eure Pferde und erzählt uns eure Geschichte! redaktion@reiterkurier.de Lieblingspferd

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