Reiter-Kurier Oktober 2019
18 Oktober 2019 | ablauf hinzukommen. Kriecht Mau- ke höher in Richtung Sprunggelenk, redet man von einer Raspe, die ebenfalls störende Faktoren nach sich zieht und zu einer extremen Lahmheit führen kann. Wie lässt sich Mauke therapieren? Als erstes sollte die Ursache gefunden und behoben werden. Dazu gehört die saubere Bewegungsfläche der Pferde, Reize durch Verschmutzung in Verbin- dung mit Ammoniak müssen vermieden werden. Die Fütterung sollte möglichst naturnah geschehen: Mit Kräuterzusät- zen und Vermeidung von anorganischen Mineralisierungen, möglichst eiweißarm und rohfaserreich. Es kann in manchen Fällen auch die Zugabe von Zink erfor- derlich sein. Unvermeidlich: Wirksame, natürliche Pflege von außen! Durch gezielte An- wendung an den betroffenen Haut- stellen kann schnell eine Verbesserung erzielt werden. Zu Beginn der Behand- lung, bei langem Behang, die Haare bis auf etwa 1-2 cm kürzen dass sie nicht reiben können. Das Waschen, höchstens 1 x wöchentlich, sollte mit einem haut- freundlichen, rückfettenden Shampoo geschehen. Welche Symptome treten bei Milben- befall auf? Das Auftreten von Milben im Fell kann am ganzen Körper auftreten. Milben las- sen sich vermuten, wenn haarlose, häufig juckende Bereiche plötzlich auftreten. Die Haare lösen sich leicht ab, denn die Milben sitzen meist an der Haarwurzel, die sie durch ihre Bisse zerstören. Oft befallen Sie Pferde mit einem schwachen Immunsystem, jedoch kann auch einem gesunden Pferd Milben übertragen wer- den. Chemische Produkte sollten mit Vorsicht verwendet werden, sie belasten die Tiere noch zusätzlich. Chemische Pa- rasitenmittel, die schnell greifen, gelan- gen unter die Haut und müssen über die Organe abgebaut werden und können eine allergische Reaktion auslösen. Wie lassen sich Mil- ben diagnostizieren? Milben sind selten mit bloßem Auge feststellbar. Mikroskopische Untersu- chungen sind nicht immer zuverlässig, denn es ist nicht sicher, dass immer ein ?Treffer? gelandet wird, d.h. dass trotz negativem Befund durchaus ein Befall vorliegen kann. Haarbalgmilben, die un- ter der Hautoberfläche leben, sind, wenn überhaupt, nur über eine Hautstanze, eine tiefe Hautentnahme, feststellbar Tipp aus der Naturheilkunde: Produk- te mit Niem/Neemöl hindern die Mil- ben an ihrer Entwicklung und lassen sie langsam aussterben. Verbunden mit einer stärkenden, schützenden und hei- lungsfördernder Hautpflege, kann die Haut gegen die Parasiten ihre natürliche Schutzfunktion wieder aufbauen. Warum lassen sich Milben nicht einfach wegfüttern? Das Immunsystem zu stärken, ausge- wogenes Futter und evtl. eine erhöhte Zinkfütterung helfen, den Abwehrme- chanismus in Gang zu setzten bzw. am höchstmöglich zu erhalten. Es ist ein- facher am ?Ort des Geschehens? einzu- greifen. Das bedeutet, den Milben und Bakterien den Aufenthalt auf der Pfer- dehaut ungemütlich zu machen und sie somit zu bekämpfen. Daneben sollte die Haut unbedingt mit hochwertigen, na- türlichen Wirkstoffen gestärkt werden, die ihr hilft ihre Schutzfunktion schnell wieder aufzubauen. Gesundes Pferd GESUNDHEIT
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