Reiter-Kurier Oktober 2019

16 Oktober 2019 | Herbst ist die bevorzugte Zeit für Milben. In der Zeit des Fellwechsels sind Pferde besonders empfänglich für Hautprobleme. Jetzt gilt es, Auslöser und Ursache zu erkennen und betroffenen Pferden zu helfen. H aarlose Stellen im Fell, Juckreiz an den Beinen und die Übeltä- ter bleiben unsichtbar. Es gibt viele Spekulationen über die Auslöser und selbst Tierärzte sind beim Thema Haut oft überfordert. Die Foren in den sozialen Netzwerken sind voll mit Tipps und Erfahrungsberichten. Oft wird über die Fütterung diskutiert, dabei aber vergessen, dass es oft eine Sache des bevorzugten Wohnorts der Grabmilbe ist, die sich an der Haut unserer Pferde satt frisst. Ihre Bisse set- zen sie bevorzugt in leicht durchdringbare Haut, ger- ne in weiße, sensible Haut- stellen. Schnell kommt es zu einer Vermehrung der Parasiten, besonders unter langem Behang, denn dort sind sie gut geschützt. Für Bak- terien sind diese Kleinstverletzungen eine leichte Eintrittspforte und es ent- steht ein Symbiose, die sich durch eine Verbreitung der geschädigten Haut äu- ßert. Geschützt unter dem Fell fällt das Ausmaß dem Pferdebesitzer bei lang- haarigen Rassen, wie Kaltblüter, Tin- ker, Friesen oft erst auf, wenn schon ein beträchtlicher Schaden vorliegt. Zu den wichtigsten parasitär bedingten Hauterkrankungen zählt der Befall von Räudemilben, Schuppenmilben und der Saug- und der Grabmilbe. Entspre- chend ihrer Mundwerkzeuge befallen die einzelnen Milbenarten unterschied- lichste Schichten der Haut. Die Saug- milbe ist häufig der Auslöser für Mauke. Diese Milbe nimmt aus vorgeschädigter Haut flüssige Bestandteile wie Blut und Lymphe auf. Sie bevorzugt weiße oder helle Hautoberfläche, die scheinbar ei- nen leichteren Eintritt zulässt. Eine zu- sätzliche Bakterienbesiedlung lässt dann schwer heilbare Wunden entstehen. Die Sarcoptes- oder Grabmilbe er- nährt sich tief unter der Haut und kann große Schäden anrichten. Der Befall ist schwer zu therapieren, da Waschungen hier alleine nicht ausrei- chen. Genauso bei der seltener anzutref- fende Haarbalgmilbe (Demodex equi), die sich an den Haarbälgen festsetzt und dort tiefe Hautschichten befällt. Häufiger tritt der Befall von Haarlin- gen auf. Gerade bei Immunschwachen, abgemagerten Tieren können die Eier der Haarlinge an den Haarschäften kleben. WAS PASSIERT BEI MAUKE UND RASPE? Mauke ist eine Bezeichnung für Haut- erkrankungen im Bereich der Fessel- beuge. Der Oberbegriff umfasst alle Hautirritationenmit Ausnahme von Ver- letzungen in der Fesselbeuge zusammen. MAUKE, RASPE: WOHER KOMMT DAS? Diese Erkrankungen können das gesam- te Unterbein betreffen. Mauke ist auf eine Mischung aus verschiedenen Fakto- ren, oft entstehen durch begünstigende äußere Faktoren Kleinstverletzungen, die sich dann wiederum mit Hilfe von Parasiten und Bakterienbefall schnell und hartnäckig in Symbiose ausbreiten. Nicht selten sind es anfänglich "nur" Kleinstverletzungen einer empfindli- chen Haut, in der sich Milben und Keime wohl fühlen, wenn nichts dagegen unter- nommen wird, was den Kreislauf unter- bricht. Milben ernähren sich von Haut- partikeln, gerne bodennah, meist fängt es in der Fesselbeuge der Pferde an. Gesundes Pferd GESUNDHEIT Unsichtbare Feinde

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