Reiter-Kurier September 2019

Drei Fragen an Conny Röhm Futterberaterin 1 2 3 Ein Pferd braucht Heu und Wasser. Und wenn es arbeiten muss, Kraftfut- ter. Ist diese Fütterungsempfehlung ausreichend? Das ist eine gute Grundlage. Leider ist auf- grund unserer Böden in der Regel auch Mi- neralfutter nötig. Es ist nicht immer möglich, dass das Heu ausreichend Spurenelemente liefert. Im Süden Deutschlands und in Öster- reich gibt es auch oft natriumarme Böden, dann braucht es einen Salzleckstein. Wie schaffe ich es, dass ein dickes Pferd abnimmt? Reduzieren der Heumenge ist nicht der richtige Weg. Man muss erst mal die Appetitgrenze des Pferdes rausfinden. Wenn wir wissen, das Pferd möchte 15 Kilo fressen, von 15 Kilo Heu würde es aber dick werden, müssen wir eine Mischration zusammen- stellen: 15 Kilo Heu, Stroh und eventuell auch Gehölzfutter ? das ist auch ein Raufutter für Pferde. Gefüttert werden kann alles, was nicht giftig ist: Obstbäume, Birke, Hasel. Aber bitte kein Kernholz, also das harte Holz im Stamm ganz innen. Das Pferd muss immer zu tun haben und fressen können, wenn es will. Aber die Nährstoffbilanz dieser Ration müssen wir ganz klar runterziehen. Interview von Judith Schmidhuber Foto von LH Fotografie Woran liegt es, dass viel zu viele Pferde zu dick sind? Wir futtern gern und füttern gern. Das ist ein Urbedürfnis des Menschen, dieses Ver- sorgen. Wenn man das nicht unter Kontrolle hat, wir das Pony eben dick. Das Problem ist aber nicht immer das Vollstopfen. Manchmal passt das Raufutter einfach nicht zur Leistung. Ein Pferd muss rund um die Uhr Raufutter zur Verfügung haben, aber Heu ad libitum ist nicht immer die Lösung. 14 September 2019 | ZUSATZFUTTER

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