Reiter-Kurier Juli 2019

WelcheEltern sollen?s sein? E in Fohlen von der eigenen Stute ? der Traum vieler an- gehender Züchter! Wer nur auf ?Modehengste? setzt, welche zu den eigenen Stuten nicht passen, hat schon verloren. Aber ob die Wunsch-Anpaarung wirklich passt, das erfährt der Züchter erst beim Blick auf die Entwicklung. Leistungsgeprüfte (Prämien-)Stuten sind teurer, bringen aber vielversprechende Gene mit. Wer in die Zucht einsteigt, kann mit sogenannten ?Passer-Effekten? arbeiten, bewährte An- paarungen von Blut, welche in den meisten Fällen vielverspre- chend sind. Zu derartigen Themen bietet die FN immer wieder Seminare mit erfahrenen Züchtern. Die Auseinandersetzung mit Stutenstämmen wird zudem empfohlen, um die Fruchtbar- keit und Leistung der Ahnen einer Mutterstute zu überprüfen. Es gibt gerade in der Warmblut-Zucht immer wieder bestimmte Linien, wie die des Landgraf I, Ramiro oder Capitol I, die in den allermeisten Fällen zum Erfolg führten. Immer sollte man bei der Zucht jedoch das eigene Ziel im Auge behalten: Was für ein Pferd möchte man züchten? Allrounder? Dressur? Springen? Passer-Anpaarungen gibt es für jeden Bereich. Laut Anzeigen ist sicherlich jeder angebotene Hengst ein echter ?Kracher?. Der Züchter sollte, sofern er die Zucht mit dem Hintergedanken des Verkaufs bzw. der Vermarktung des Jung- pferdes betreibt, auf einen gekörten Hengst als Vater, welcher im Hengstbuch I eingetragen ist, achten. Immer wieder gibt es Multivererber, die sowohl gute Dressur- als auch Springpferde hervorbringen, doch die Spezialisierung schreitet im Warm- blutbereich immer weiter voran. Die Einkreuzung von Voll- blütern veredelte schon so manche Hengstlinie. Mittlerweile werden jedoch auch andere Zuchtgebiete mit einbezogen. So wurde jüngst Lusitano Dragao (erfolgreich unter dem Luxem- burger Sascha Schulz) für den Verband Oldenburg anerkannt. Text: Alexandra Koch 6. Capitol *1975 +1999 Capitol I gilt als erfolgreichster Holsteiner Vererber der vergangenen 30 Jahre. Sein Sohn Cassini I, der unter Franke Sloothaak und Bo Kristoffersen an Großen Preisen und Championaten teilnahm, war ebenso wie Carthago (Olympia-Teilnehmer 1996 und 2000 unter JOs Lansink) eine Legende. Cento war sein im Sport erfolg- reichster Nachkomme: Der Hengst gewann unter Otto Becker Olympiagold 2000. 7. Contender *1984 +2014 Der Holsteiner Contender ist einer der bedeu- tendste Stempelhengst der Springpferdezucht der Gegen- wart. Vater von Montender und Checkmate, die zusammen bei den Europameisterschaften 2005 drei Goldmedaillen holten. Ersterer gewann 2004 Olympia-Bronze und war ebenfalls Top-Vererber, Letzterer wurde Weltmeister 2010. 8. Quick Star *1982 +2011 Unter Meredith Michaels-Beerbaum in den USA und später Europa erfolgreich. Vater des Olympiasie- gers von 2016, Big Star, unter Nick Skelton und von MMBs Stute Stella, die sie zum ersten Europameistertitel trug. 9. Rosenkavalier *1980 +2000 Rosenkavalier stammte aus der Linie des legendären Anglo-Araber Ramzes AA. Er selbst brachte als Zuchthengst Legenden wie Rosenkavalier, der wiederum Vater von Renoir UNICEF (Stall Linsenhoff), Relevant (Olympia-Bronze, Lisa Wilcox) und Rohdiamant wurde, der ebenfalls Vater von Olympiateilnehmern ist. 10. Weltmeyer *1984 / +2011 Ein Hannoveraner-Stempelhengst, berühmt schon bei seiner Körung. Vater der Hengste Wolkenstein II, Wolkentanz und Wittinger sowie der Sportpferde Weltall (Olympiasieg 2004, Martin Schaudt) und Warum Nicht (Sieg Weltcup-Finale 2007, Isabell Werth). 25 Juli 2019 |

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