Reiter-Kurier Juli 2019

Auf geht´s zur Zeitreise: Wo liegen die Ursprünge unserer bekannten Zuchtgebiete? Welches waren die ersten Zuchtstätten? Ein Blick auf die Top Five der ältesten Gestüte. 1514 entstand mit der offiziellen ersten Erwähnung des Haupt- und Landgestüt Marbach das älteste der deutschen Staatsgestüte. Das Gestüt im Süden Baden-Württembergs ist bis heute für seine Araber-Zucht sowie die Zucht des Altwürttembergers bekannt. Bereits 1837 hatte es ein Voll- blutaraber-Rennen auf dem Cannstatter Wasen mit Pferden aus Marbach gegeben. 1735 entstand in Celle das zweite deutsche Staatsgestüt. Gegründet wur- de es von Georg II., Kurfürst von Hannover und britischer König. Zunächst war die Holsteiner-Rasse vorherrschend, bevor hier der Hannoveraner entstand. Heute ist das Landgestüt Celle Heimat des Hannoveraners. Bereits 1755 wurde mit dem Landgestüt Zweibrücken das heute kleinste Staatsgestüt erstmals erwähnt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage fast vollständig zerstört, heute ist das Gestüt Heimat des Zweibrückers, einer Rasse, die zwar eher selten im Parcours und Viereck zusehen ist, aber über große Qualität verfügt, sowie von Deutschen Kaltblutpferden. 1788 ist das Entstehungsjahr des Haupt- und Landgestüt Neustadt-Dos- se in Brandenburg. Zeitweise prägten im 19. Vollblüter die Zucht ganz enorm. Das Gestüt erlebte viele Höhen und Tiefen, am schlimmsten war wohl die Nachkriegszeit, als es als sowjetische Schweinezucht genutzt wurde. 1812 erfolgte die offizielle Gründung des Landgestüts Redefin in Mecklen- burg-Vorpommern. Doch bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts bestand an gleicher Stelle ein Marstall. Man arbeitete mit dem Landgestüt Celle zusammen, war zudem Experte für schwere Warmblutpferde. Auch als DDR-Gestüt konnte sich Redefin halten und erblühte nach der Wende, auch aufgrund eines hocherfolgreichen Turniers, neu. Alexandra Koch hatte als Kind eine Playmobil-Ponyzucht, ist heute Zuchtexpertin für echte Pferde redaktion@reiterkurier.de 23 Juli 2019 |

RkJQdWJsaXNoZXIy MTQ0MQ==