Reiter-Kurier Juli 2019
Eva Frischling aus Salz- burg ist Pferdefotogra- fin, Gründerin von Roo- kie Photography und dem Verlag ?the tall ef?. R eiten und Fotografieren. Die beiden Hobbys hatte ich schon immer. Dass ich beides zum Be- ruf mache, das hat sich nach und nach entwickelt. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich die analoge Kamera meiner Mutter ständig in der Hand hielt und all ihre Filme leer fotografierte. Von einer Sonderzahlung während meiner Lehrzeit leistete ich mir meine erste Spiegelreflexkamera und einen Pferde- fotografie Kurs - und von da an fing das Rad zu Laufen an. Ich absolvierte einen Workshop nach dem anderen, fotogra- fierte bei jeder Möglichkeit und machte nach meiner Ausbildung im Einzelhandel eine zweijährige Werbe Design Akademie mit dem Abschluss Diplom Kommunika- tionsdesignerin. In die Selbständigkeit startete ich schrittweise: Ich machte noch ein Praktikum bei einem Foto- grafen, arbeitete für eine Grafikagentur. Seit der Meisterprüfung bin ich Qualified Austrian Photographer. Heuer habe ich die "Silver Camera" beim Europäischen Berufsfotografen-Bewerb in der Kate- gorie "Junge Fotografen" gewonnen. Die Auftragslage ist gut, sehr gut, um ehrlich zu sein.In der Islandreiter-Szene gehöre ich mittlerweile zu den bekanntesten Fo- tografinnen. Spezialisierung ist wichtig in meinem Beruf, Allrounder gibt es wie Sand amMeer. Ich bin Islandpferdebe- sitzer, von daher habe ich immer schon viele Islandpferde fotografiert. Ich habe ein Faible für die Insel, war schon zehn Mal dort und habe sogar ein Island-Buch herausgebracht ? dafür habe ich extra meinen eigenen Verlag gegründet. Ich habe mich von Beginn an für Quali- tät anstelle von Quantität entschieden. Ich möchte einen guten Ruf haben und glückliche Kunden, das spricht sich herum. Anfangs habe ich fast alle Aufträge angenommen, jetzt konzent- riere ich mich auf das was in greifbarer Nähe ist. Ich reise gerne, ich könnte das ganze Jahr über Fotoreisen nach Island organisieren (im Oktober ist es wieder soweit). Aber ich bin auch gern daheim und nehme mir Zeit für die Weiterbil- dung. Ich investiere in Ausrüstung und in mich: Das ist ein absolutes Muss. Ich weiß mittlerweile, dass ich gut bin. Das war nicht immer so. Aber ich möchte noch besser werden. Und je mehr man übt, desto besser wird man. Dann kann man sich am Markt auch behaupten. Momentan bilde ich mich intensiv im Pferdebereich weiter, um Pferde noch besser verstehen zu können. Das hilft mir bei meiner Arbeit: Zuletzt hatte ich einen Hengst mit heftigen Frühlings- gefühlen vor meiner Kamera, von dem ich trotz der schwierigen Situation viele sehr schöne Bilder machen konnte ? ohne die Situation eskalieren zu lassen.? Text: Judith Schmidhuber Foto: Birgit Kaltenböck Wege zum Traumjob Pferdefotografin ?Spezialisierung ist wichtig, Allrounder gibt es wie Sand amMeer? 10 | Juli 2019 JOBS MIT PFERDEN
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