Reiter-Kurier Juni 2019

Gesundes Pferd Gibt es etwas Lästigeres als ein Sommerekzem? Diese Symptome müsst ihr erkennen. M it Beginn des Sommers müssen wir Pferdebesitzer uns automatisch auch mit Insekten herumschlagen. Aber so richtig vergeht einem der Spaß, wenn das Pferd allergisch reagiert. Sommerekzem heißt das Schreckgespenst, ausgelöst durch den Speichel der Kriebelmücke oder Gnitze. Nordische Pferderassen wie Isländer und Norweger sind be- sonders häufig betroffen, weil es diese Insekten in ihrer Heimat kaum gibt. Es entwickelt sich starker Juckreiz und das Pferd ver- sucht sich mit Scheuern Linderung zu verschaffen. Leider merkt es oft gar nicht, dass es sich dabei kratzt bis es blutet. Kriebel- mücken stechen bevorzugt in weiche Hautstellen, an denen die Haare senkrecht stehen, zum Beispiel am Mähnenkamm und an der Schweifrübe. Scheuert sich das Pferd dort wund, kann es schlimmstenfalls offene, eitrige Stellen verursachen. Und dann geht das Drama erst richtig los: Die Wunden ziehen noch mehr Mücken an! Sie verteilen Bakterien in der Wunde und verhin- dern damit den Heilungsprozess. In Nullkommanix hat sich das Ekzem dann großflächig ausgebreitet. Euer Pferd sieht dann nicht nur mehr als unansehnlich aus ? in erster Linie ist es un- glücklich und hat Schmerzen. Erspart ihm dieses Leid! Insektenschutz ist das A und O. Am Markt gibt es eine Reihe von Mitteln, die auf verschiedene In- haltsstoffe setzen. In den meisten Fällen wird damit der Ge- ruchssinn der Insekten gestört, so dass ihnen die Lust aufs Blut- saugen beim Anflug wieder vergeht. Ein Wundermittel gibt es nicht. So unterschiedlich die Sprays, Öle und Tinkturen sind, so verschieden sind die Erfolgsgeschichten beim Pferd. Manche Mittel schützen mehrere Stunden, andere müssen immer wie- der neu aufgetragen werden. Einige haben so einen üblen Bei- geschmack, dass einem selbst als Reiter die Lust vergeht. Jeder verträgt nicht jedes Mittel, da hilft nur Ausprobieren. Ebenso wichtig wie Insektenschutz ist bei Ekzemern auch eine ausgewogene und bedarfsgerechte Pferdeernährung. Neben ei- ner guten Grundernährung unserer Pferde, führt eine angepass- te und verwertbare Versorgung an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen oft schon zu einer Verbesserung der Haut und somit zur Minderung des Juckreizes. Eine Überversorgung an Eiweiß und Kohlenhydraten ist zu vermeiden. Text: Judith Schmidhuber Aua, das juckt! 32 | Juni 2019

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