Reiter-Kurier Mai 2019

ge: Manchmal kann Wälzen guttun und helfen, Krämpfe zu lösen. Manchmal auch nicht. Der Tierarzt kann hier eine Einschätzung geben. Letztlich wird man ein Pferd, das sich wälzen möchte, wohl kaum davon abhalten können. Der Tierarzt wird zunächst den Darm abhören, krampflösende Medikamente geben. Durch eine Nasensonde kann er Gase entweichen lassen. Mit einer rektalen Untersuchung wird er versu- chen, Probleme im Darm zu ertasten. Sollten alle Behandlungsmöglichkeiten nichts bringen, kann nur noch eine Ko- lik-Operation helfen. Dazu sei gesagt: Die Methoden, medizinische Technik und die Ausbildung der Ärzte sind so gut wie nie. Daher redet man mittler- weile von einer Heilungschance von 90 Prozent. Gänzlich vermeiden werden sich Ko- liken nicht lassen, denn gegen die Anatomie der Pferde lässt sich nichts machen. Der mit 30 Metern sehr lan- ge Darm bewegt sich mehr oder weni- ger locker im Pferdebauch, der Magen eines Pferds ist klein ? beides ist also äußerst störanfällig. Der Inhalt muss also schnell weitertransportiert wer- den. Kommt zu schnell zu viel Futter rein, kann das eine Kolik auslösen. Text: Judith Schmidhuber, Foto: Shutterstock KOLIKEN VORBEUGEN ? ? Bewegung ist das A und O. Pferde sind von Natur aus Lauftiere und nur dann gesund, wenn sie sich viel und frei bewegen können. ? ? Raufutter soll stetig in kleinen Mengen gefressen werden. Müsli und Mash dagegen werden oft in zu großen Mengen gefüttert. Stroh kann zu Verstopfungs- koliken führen, genauso wie zu abrupte Futterumstellungen. Ein- wandfreie Qualität ist essentiell. Fresspausen über vier Stunden sind tunlichst zu vermeiden. ? ? Wasser muss in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. ? ? Sandpaddocks können zum Prob- lem werden, wenn das Pferd dort vom Boden gefüttert wird. Nimmt es zu große Mengen Sand auf, kann dies eine Kolik auslösen. Vorbeugen lässt sich mit Flohsa- menschalen, die zu diesem Zweck kurweise gefüttert werden. ? ? Ruhe braucht das Pferd. Es soll ohne Hast fressen können, sich so wohl fühlen in seiner Umgebung, dass es sich hinlegt und auch im Stehen döst. ? ? Wurmbefall kann Koliken aus- lösen. Regelmäßige Kotunter- suchungen geben im Rahmen der selektiven Entwurmung Auf- schluss über eventuellen Wurm- befall und Behandlung. ? ? Frisches Gras bläht im Magen mehr als das trockene Heu. Das kann den Pferdemagen schon mal überfordern. Deswegen: Nach und nach Anweiden. ? ? Verladen lassen sollte sich jedes Pferd, um im Fall der Fälle schnell zur Klinik fahren zu können. Wundermittel muss in die Stallapotheke Das mild wirkende Arzneimittel ColoSan zur unterstützenden Behandlung bei futterbedingten Blähungen und Magen-Darm-Störungen sollte in keiner Stallapo- theke fehlen. Die Zusammenstellung verschiedener ätherischer Öle mit weiteren natürlichen Bestandteilen führt zu einer wirksamen Rezeptur. Die Flüssigkeit wird bei akuten Blähungen und Magen-Darm-Störungen direkt seitlich ins Maul ge- geben, in der Regel genügt eine einmalige Gabe. Die enthaltene Kombination aus Kümmel-, Fenchel- und Anisöl hat eine beruhigende und entkrampfende Wirkung. Besonders bei Pferden, die häufiger unter Blähungen und Magen-Darm-Störungen leiden, ist schnelle Hilfe von größter Bedeutung. Eine Gabe ColoSan kann bereits in der Zeit bis zum Eintreffen des Tierarztes verabreicht werden. 33 Mai 2019 |

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