Reiter-Kurier April 2019

Pferde sind Dauerfresser. Sie sollen rund um die Uhr kleine Portio- nen Raufutter zu Fressen bekommen. Für den Halter ist das zeit- aufwendig - vor allem, wenn man es sich unnötig schwer macht. Doch es gibt Abhilfe. P ferde sind Dauerfresser. Sie sollen rund um die Uhr kleine Portionen Raufutter zum Fressen bekommen. Für den Pferdehalter ist das zeitaufwendig ? vor allem, wenn man es sich unnö- tig schwer macht. Doch es gibt Abhilfe. Während insbesondere Freizeitpferde mitunter auch ohne Kraftfutter auskom- men, ist Heu absolut unverzichtbar: Min- destens 1,5 Kilogramm benötigen Pferde pro Kilogramm Körpergewicht und Tag damit ihr Verdauungssystem reibungslos funktionieren kann. Diese Ration sollte auf möglichst viele Mahlzeiten verteilt werden. Vor allem Pferdehalter in Eigen- regie stellt dies oft vor ein Problem, denn nicht immer lassen sich Fütterungszeiten mit beruflichen und privaten Verpflich- tungen unter einen Hut bringen. Hilfe versprechen hier Futterautomaten, die entweder zeitgesteuert sind oder per ra- dio-frequency identification (RFID) funk- tionieren. Die Vierbeiner erhalten dann immer wieder kleine Portionen der vorab zugeteilte Ration Futter. Heunetz und Co. Futterautomaten erleichtern zwar das tägliche Fütterungsprozedere erheblich, sind aber teuer und daher für kleine Ställe kaum rentabel. Eine weitere Alternative zur Vereinfachung der Futtervorlage sind Heunetze: Diese können bereits am Vor- tag gefüllt werden oder für einen länge- ren Zeitraum vorbereitet werden. Nütz- licher Nebeneffekt: Die Fresszeit wird verlängert, da die Vierbeiner die Halme mühsam ?herauszupfen? müssen. Außer- dem wird weniger Futter verschwendet. Kleiner Tipp: Damit das Füllen der Net- ze nicht allzu viel Zeit und Nerven be- ansprucht, gibt es spezielle Helferlein auf dem Markt, die das Netz offenhalten. Manchmal genügt es auch, das Heunetz in einen entsprechend großen Kunst- stoff-Bottich zu legen und an den Rän- dern festzuspannen. Weitere Möglich- keiten sind die Fütterung via Heubällen, Heusäcken, Heukissen und Heutonnen. Pferdehalter sollten dabei individuell ab- wägen, was zu ihnen passt. Fahrbare Raufe Auch Heuraufen sind praktisch: Weni- ger Futter wird verschmutzt, mit entspre- chenden Gittern oder Netzen versehen, verlängern sie ebenfalls die Fresszeit. Kann die Heuraufe nicht mittels Front- lader beschickt werden, wird Heu übli- cherweise in eine Schubkarre gefüllt, zur Futterstelle gefahrenen und dort in die Raufe gefüllt. Mit einer fahrbaren Heu- raufe verringert sich der Aufwand um einen Arbeitsschritt, denn das Heu wird direkt in die Raufe gefüllt und dann zum Einsatzort gefahren. Und sogar für das mühselige Lockern und Aufschütteln von Stroh- und Heuballen gibt es Maschinen, die das übernehmen. Der komplette Bal- len wird lediglich in die Maschine gefah- ren, auf Knopfdruck kommt das aufgelo- ckerte und zudem gleich entstaubte Heu oder Stroh an einer Auslass-Luke heraus. Darunter muss dann nur der Schubkarren gestellt oder das Heunetz gehangen wer- den. Eine durchaus interessante Arbeits- erleichterung für große Pferdebetriebe. 10 | April 2019 Pferdefütterung

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