Reiter-Kurier Februar 2019

Durchdachte Bodenbe- festigung funktioniert mit wenig Aufwand aber mit viel Hirn. Nichts schlägt Pferdehaltern mehr aufs Gemüt als Matsch. Verdreckte Pferde, schlammige Hufe, schlimmstenfalls Strahlfäule und Mauke sind die lästige Folge. Allerdings ist Bodenversiegelung ein brisantes Thema, versucht die Politik den Flächenfraß doch mehr und mehr einzudämmen. In der Pferdehaltung sind befestigte Ausläufe aber ein Muss. Daher machen sich kluge Planung und moder- ne Baumaterialien bezahlt. Durchdachte Paddocks und Offenställe brauchen we- niger befestigte Stellen aus gedacht. Baumaßnahmen mit vertretbarem Auf- wand sind dann möglich, wenn man berücksichtigt, wie sich das Wasser auf dem Grundstück verhält. Das ist die ers- te Frage, die sich Offenstallplanerin Tanja Romanazzi bei jedemneuen Projekt stellt. ?Man sollte sich auf jeden Fall bewusst machen, wo sich Wasser auf der Fläche sammelt und in welche Richtung man es gegebenenfalls ableiten könnte.? Idealer- weise nutzt man dasWasser gleich zur Be- wässerung einer Hecke oder für eine Furt. Befestigt werden müssen Bereiche, wo sich die Pferde bewegen und wo sie ste- hen. Also in jedem Fall rund um Heurau- fe, Tränkebecken und Unterstand. Auch die Laufwege müssen schlammfrei und damit rutschfest sein ? der Weg braucht nur so breit wie der Hufschlag sein. ?Bei schlechtem Wetter marschieren die Pfer- de hintereinander her?, so Romanazzi. Von ebenerdigen Wegen rät sie ab ? auf- grund der Wasserproblematik. Modernheißt ohneMatsch Bewährt haben sich Paddockplatten, die ohne Unterbau funktionieren. Auch, weil damit keine Erdbewegung und damit kei- ne langwierige und teure Genehmigung notwendig ist. Die Hersteller sind selber fleißig am Tüfteln und ermöglichen im- mer mehr naturnahe Lösungen, die art- gerechte Haltung ermöglichen und sich mit wenig Aufwand umsetzen lassen. Pferdehaltung | Februar 2019 28

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