Reiter-Kurier Dezember 2018

Reiter-Kurier · Dezember/Januar 2018/2019 23 S i cherhe i t rund ums P f erd Stallgasse hin, können sie leichter sauber gehalten werden. Auch beim Putzplatz ist eine geeignete Unterla- ge Pflicht. Der Boden muss auch bei Nässe rutschfest bleiben. Dafür gibt es mehrere empfehlenswerte Kunst- stoff- und Gummibeläge. Auch sollte es in der Stallgasse nie- mals zu turbulent zugehen. Viel bes- ser als das Putzen auf der Gasse oder in der Box, sind geeignete Putzplätze im Außen- und Innenbereich. Je mehr Kuddelmuddel herrscht, desto größer die Unfallgefahr. Dazu beitragen kön- nen auch die so häufig unachtsam he- rumliegenden Utensilien wie Halfter, Stricke, Zügel, die zu einer echten Ge- fahrenquelle werden können. Sie ge- hören sofort nach dem Benutzen an ihren sicheren Ort, etwa in der Sat- telkammer oder im eigenen Sattel- schrank. Tabu sind natürlich auch spitze Gegenstände wie herumlie- gende Mistgabeln, herausstehende Nägel, Drähte oder abgesplittertes Holz. Ebenfalls wird die Gefahr durch Schnitte, etwa an gesplitterten Trän- ken oder Trögen oder aber an ungesi- cherten Rohrenden oft unterschätzt. Auch die Psyche hat in Sachen Si- cherheit einen großen Stellenwert. Wer im Umgang mit dem Pferd bei- spielsweise unsicher agiert, der hat bereits einen Schritt in die falsche Richtung getan. Sich die Angst einzu- gestehen und sich damit auseinander- zusetzen, ist der erste Schritt zu Bes- serung. Dabei sollte man als Reiter ? gerade aufgrund der hohen Gefahr, weitere Ge- fahrensituati- onen herauf- z ub e s c hwö - ren ? profes- sionelle Hilfe durch einen Psychologen oder Mental- trainer in Anspruch nehmen. Schließ- lich trägt man Verantwortung für Mensch und Tier. Entspannungstech- niken wie Autogenes Training können dazu beitragen, vor einer Angstsitua- tion Ruhe in den Körper zu bringen. Geeignet ist eine derartige Form von Entspannungs- bzw. Mentaltraining auch für Reiter ohne negative Vorge- schichte. Pferde sind instinktgeleitete Le- bewesen. Viele Reiter wissen ihre Vierbeiner dann auch nicht immer korrekt einzuschätzen. Das ist normal und menschlich, denn Pferde können nun einmal nicht sprechen. Doch ein guter und korrekter Ansatz ist, Feh- ler niemals dem Pferd zuzuschreiben, sondern erst einmal sich seine eigene Reitweise oder Interaktion mit dem Pferd vorzunehmen und zu erarbei- ten, welche Hilfen beim Pferd nicht ankamen und warum. Andrea Baumbach, die gemein- sam mit ihrem Ehemann einen Ex- treme Trail Park betreibt und seit vie- len Jahrzehnten Pferde ausbildet, er- klärt, dass viele Reiter im Alltag nicht daran denken, zu ergründen, wie ihre Pferde in Gefahrensituationen reagie- ren. ?Solange alles gut läuft, beispiels- weise im Gelände oder auf dem Reit- platz, denkt kaum ein Reiter daran, dass es auch anders sein kann. Dabei sollte jeder Reiter, insbesondere im Gelände, auch Gefahrensituationen Bewusst Gefahrensituationen simulieren, um die Reaktion des Pferdes rauszufinden.? Andrea Baumbach, Extreme Trail Park Betreiberin

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