Reiter-Kurier März 2018

T i t e lthema : Gut gesat t e lt Über die Autorin Reiter-Kurier-Redakteurin Judith Schmidhuber hat für die März-Aus- gabe des Reiter- Kuriers Fakten zur S a t t e l a n p a s s u n g zusammengetragen und Experten befragt. Polsterung ja ? aber richtig Unterschiede beim Englisch- und Westernsattel E in gut angepasster Sattel lässt dem Pferderücken Platz, sich aufzuwölben. Zwischen we- nig Körperspannung am langen Zü- gel und Aufrichtung in Versammlung ist Polsterung das A und O. Beim Dres- sur-, Spring- oder Vielseitigkeitssattel kommt diese Funktion den Sattelkis- sen zu, die keinesfalls bretthart, son- dern gleichmäßig und nachgiebig sein müssen. Weil sich das Polstermateri- al im Laufe der Zeit zusammendrückt, ist regelmäßiges Aufpolstern nötig ? was auch geringe Anpassungen ermög- licht. Satteldecken sind lediglich dazu da, den Schweiß aufzusaugen und das Leder des Sattels zu schützen. Beim Westernsattel braucht es ein dickes Pad als polsternde Unterlage zwischen dem starren Sattelbaum und dem Pferderücken, das bei der Anpas- sung des Sattels berücksichtigt wer- den muss. Filz saugt den Schweiß gut auf, ermöglicht dem Pferd bei entspre- chender Dicke (in der Regel zwei Zen- timeter bzw. 7/8 Inch) genügend Bewe- gungsfreiheit. Ein Pad dient als Stoß- dämpfer, es schützt den Pferderücken und die Muskulatur. Ein sogenanntes Blanket kommt lediglich der Optik we- gen noch auf dem Pad zum Einsatz. Bei den Sattelunterlagen kommt es auf die anatomisch korrekte Form an, vor allem amWiderrist darf die Sattel- decke keinen Druck verursachen. Ge- nerell sollte die Sattelunterlage nicht dazu dienen, eine schlechte Passform zu kompensieren. In manchen Fällen ist es aber möglich oder nötig, atro- phierte oder fehlende Rückenmusku- latur zeitweise durch eine dickere Un- terlage auszugleichen um den Muske- laufbau zu unterstützen. Wie bekomme ich Löcher in Lederriemen und Gurtstrippen? Dickes Leder ist auch mit der Lochzan- ge schwer zu durchdringen. Vom Boh- ren ist aber abzuraten, damit entstehen statt schön abgerundeten nur fransige Kanten, die leicht ausreißen. Bessere Ergebnisse erzielt man mit einem acht Millimeter Locheisen aus dem Bau- markt ? oder bittet gleich einen Sattler um Hilfe. Wie wasche ich Satteldecken aus Lammfell? Satteldecken und -gurte aus Lammfell können problemlos in der Waschma- schine gewaschen werden. Wichtig ist, ein rückfettendes Waschmittel speziell für Lammfell zu verwenden. Beachten muss man, dass Lammfell keine Hitze verträgt. Es sollte bei maximal 30 Grad, im normalem Schleudergang gewa- schen werden. DieWaschmaschine darf keinesfalls überladen werden, wer hat, kann die Funktion Wasser-plus verwen- den. Trocknen darf Lammfell keinesfalls in der Sonne oder am Heizkörper. 30 Reiter-Kurier · März 2018

RkJQdWJsaXNoZXIy MTQ0MQ==