Reiter-Kurier März 2018

Reiter-Kurier · März 2018 25 T i t e lthema : Gut gesat t e lt ohne Druck unter dem Sattel durch- kommen.? Wichtig ist, nicht die gan- ze Hand unter den Sattel zu stecken, in dem Fall würde man ihn anheben. Im ungegurteten Zustand sollte zwischen Sattel und Widerrist zwei bis drei Fin- ger Luft sein. Außerdem soll der Sattel auch seitlich am Widerrist Spielraum haben. Stefanie Bernhardt zeichnet da- zu gern Kreidemarkierungen ans Pferd, um dem Besitzer zu veranschaulichen, wo der Sattelbaum aufliegen darf: Das ist der Bereich hinter der Schulter und vor der 18. Rippe. Stefanie Bernhardt lässt das Pferd im Rahmen der Vermessung grund- sätzlich auch vom Besitzer satteln. ?Schon beim Auflegen machen viele Reiter Fehler, indem sie den Sattel zu weit vorne platzieren.. Das korri- giere ich sehr oft. Die Schulter muss frei bleiben.? Beim Vorreiten ach- tet sie auf den Schwerpunkt des Rei- ters, der in der Mitte des Sattels und über dem Schwerpunkt des Pferdes lie- gen sollte. ?Oft liegt der Schwerpunkt zu weit hinten oder auch zu weit vor- ne. Dann kommt der Reiter nicht rich- tig zum Sitzen und es kommt auch zu Satteldruck.? Erkennbar ist das am so- genannten Stuhl- oder Spaltsitz. ?Mit einem schlecht passenden Sattel läuft ein Pferd eher unwillig, es tritt nicht unter, wölbt den Rücken nicht auf.? Läuft das Pferd locker, freudig vor- wärts und schnaubt ab, sind das Zei- chen, dass sich das Pferd wohl fühlt und zufrieden ist. Passt der Sattel, empfiehlt sich dennoch eine regelmäßige Kontrol- le. Durch Zu- oder Abnahme von Fett und Muskeln, sowie durch Krank- heiten, kann sich der Körperbau des Pferdes verändern, was zu einem nicht mehr passenden Sattel führen kann. Vor allem bei jungen und alten Pferden kann das passieren. ?Ich versuche den Besitzern zu erklären, auf was sie ach- tenmüssen, damit sie selbst ein Gefühl für die Passform entwickeln. Wenn dann Zweifel aufkommen, lässt man den Sattel lieber überprüfen, ehe das Pferd leidet und es zu Schäden kommt, die nur schwer zu beheben sind.? Text/Foto: Judith Schmidhuber

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