Reiter-Kurier November 2017

RUBR I K 34 Reiter-Kurier · November 2017 HALTUNG · P F L EGE · GESUNDHE I T Anzeige Problemen auf den Zahn fühlen Zur Gesundheitsvorsorge gehört auch die regelmäßige Kontrolle der Zähne. So bleiben dem Pferd Schmerzen erspart. E inmal, wenn nicht zweimal im Jahr sollten die Zähne eines Pferdes von einem Spezia- listen auf Haken, Kanten und Entzün- dungen untersucht werden. Das be- ginnt bereits beim jungen Pferd, das schon früh an das Gefühl ei- ner Zahnuntersuchung ge- wöhnt werden sollte, am häufigsten finden sich Zahn- probleme bei jungen und bei älteren Pferden. In diesem Fall sollte alle sechs Monate nachgeschaut werden. Liegen keine Zahnprobleme vor, reicht eine jähr- liche Zahnkontrolle. Achten sollte man bei der regelmä- ßigen Säuberung des Futterplatzes, Krippen und Tröge auf Futterreste (Gras oder Heuwickel). Beobachten Sie Ihr Pferd beim Fressen des Kraft- futters: Bestehen Zahnprobleme, fällt es meist aus demMaul. Kaut Ihr Pferd in auffälliger Weise von oben nach un- ten, anstatt es zu mahlen, so weist di- es auf einen fehlerhaften Zahnabrieb hin. Werden die Gebissprobleme stär- ker, so können die Pferde ihr Futter kaum noch richtig fressen. Die Pferde beginnen das Futter einzuspeicheln und versuchen es zu kauen, was nicht mehr normal funktioniert. Entwe- der werden sie durch starke Schmer- zen oder durch die Form des Gebisses daran gehindert. Sie rollen dann das Futter hin und her, kauen darauf he- rum und lassen es schließlich aus dem Maul fallen. Wenn Ihr Pferd aus unerfind- lichen Gründen abmagert oder unter Verdauungsstörungen, Schlundver­ stopfung oder Verstopfungskoliken leidet, sollten Sie aufmerksam wer- den. Häufig liegen die Ursachen dann im Abschlucken von zu wenig durch- gekauter Nahrung. Weitere Hinweise sind eine schiefe Kopfhaltung sowie ein Verwerfen im Genick oder ein sich wehren gegen Gebiss und Zügel. Häu- fig sträubt sich ein Pferd mit Zahn- schmerzen gegen Wendungen und Bögen oder verweigert sogar komplett die Trense. Sind bei Ihrem Pferd bereits Ver- letzungen und/oder Entzündungen an den Schleimhäuten aufgetreten, so spülen Sie in den ersten zwei Ta- gen mit Hilfe einer großen Spritze (aus der Apotheke) das Maul, jeweils einmal täglich mit einer verdünnten Jodlösung (Betaisadona-Lösung, drei Tropfen auf 250 ml Wasser) und an- schließend mit Salbeitee (eine Hand voll Salbeiblätter auf einen Liter ko- chendes Wasser, zehn Minuten zie- hen). Bei der Spülung mit der Jodlö- sung sollten Sie den Pferdekopf nach unten halten, damit die Lösung wie- der aus dem Maul tropft. Der Salbei- tee kann praktischerweise gleich ge- trunken werden. Trauen Sie sich ei- ne Spülung ohne Abschlucken nicht zu, so verwenden Sie nur Salbei- tee und Kamillentee zum Spülen. Dazu verfüttern Sie sechs bis acht Knoblauchzehen oder zehn Gramm Pulver, 40 Gramm getrocknete Hage- butten und zehn Gramm Sonnenhut täglich, sowie viel frisches Obst. Das wirkt keimtötend und stärkt die Ab- wehr Ihres Pferdes, so dass sich die Schleimhaut schnell wieder regenerie- ren kann. Dazu geben Sie Ihrem Pferd die Bachblüten Crab Apple, Holly und Honeysuckle als Spülung. ? ? www.barbaraklüber.de Text/Fotos: Tierheilpraktikerin Barbara Klüber (unter Verw. v. Pferde Gesundheitsbuch FNverlag v.Dr.med.vet. Dülffer-Schneitzer) Tel.: 08075-9130293, Mobil: 0171-8154148 / Beobachten Sie Ihr Pferd beimFressen auf Auffälligkeiten

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