Reiter-Kurier November 2017

RUBR I K NACHR I CHT EN Ludger Beerbaum, Co-Organisator der Longines Equestrian Masters in Peking Reiter-Kurier · November 2017 21 DREI FRAGEN AN... B ereits zum 7. Mal findet das- Longines Equestrian Bei- jing Masters im Olympiastadi- on in Peking statt. Die deutsche Reit- sport-Ikone Ludger Beerbaumist seit der ersten Auflage als Co-Organisator dabei und verrät im Interview, wie sein En- gagement in China begann, welche He- rausforderungen der chinesische Reits- port in Zukunft meistern muss und was dieZuschauer amWochenende erwartet. Herr Beerbaum, sie sind nun bereits seit mehr als zehn Jahren in Chinas Pferdesportmarkt involviert. Wie kames überhaupt dazu? Der erste Kontakt kam im Jahres- wechsel 2005/2006 zustande, also zwei Jahre vor den Olympischen Spie- len in Peking. Damals hat mich die chi- nesische Reisport-Föderation ange- sprochen und um Unterstützung da- bei gebeten, ein Reiter-Team für die Olympischen Spiele aufzubauen. Im- merhin war China als Gastgeberland vorqualifiziert und das wollten sie auch nutzen. Zwei Jahre waren für ein solches Vorhaben natürlich ein ambi- tionierter Zeitrahmen, aber letztend- lich kam ein Team zustande und so be- gann unsere Zusammenarbeit. Sie setzten sich mit der Longines World Equestrian Academy aktiv für die nachhaltige Entwicklung des Reitsports in China ein. Wo- rum geht es dabei genau? Fakt ist, dass es in China vor allem im Basisbereich noch an Grundwissen fehlt: Wie man Pferde hält, wie man sie versorgt, wie man sie beschlägt. Daher hat Longines die Akademie ins Leben gerufen und nun arbeiten wir schon seit anderthalb Jahren zusam- men daran, den chinesischen Reits- port zu fördern. Dabei geht es aber nicht in erster Linie darum, Spitzen- sportler hervorzubringen, sondern die gesamte Palette des Reitsports in der Akademie zu bündeln und Wis- sen von Europa nach China zu trans- ferieren. Die Akademie setzt also am Fundament unseres Sports an, genau dort, wo noch viel Aufholbedarf in China besteht. An welchen Stellen ist das Turnier denn in diesem Jahr gewachsen? Beim internationalen Feld hatten wir ja schon immer Top-Reiter am Start und auch in diesem Jahr ist es wieder sehr gut besetzt. Diesmal ist aber auch das nationale Feld ganz stark. Ich glaube, dass unter den chi- nesischen Reitern einige Kandidaten sind, die im Großen Preis ganz vorne mit dabei sein können. Neu ist außer- dem, dass die Zuschauer noch näher am Sportgeschehen dran sein werden, da wir den Reitplatz so nah wie mög- lich an die Tribünen gesetzt haben. Text/Foto: Longines Equestrian BeijingMasters/Arnd Bronkhorst

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